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Merians Elisabethenkirche
9. September 2023 | 14:00 - 14:45
Eine Veranstaltung um 14:00 Uhr am 9. September 2023
Eine Veranstaltung um 15:30 Uhr am 9. September 2023
Führung: André Salvisberg, Historiker.
Die 1864 eröffnete Elisabethenkirche bedient sich der gotischen Formensprache und beherbergt – ganz in mittelalterlicher Tradition – das Stifterpaar Christoph und Margaretha Merian in ihrer Krypta. Dies geschah, als Basel sich industrialisierte und auf den Weg zur modernen Grossstadt machte. Ein Bauwerk im Zwiespalt von Bewahrung und Erneuerung.
Bis heute hat die 1857–1865 erbaute Elisabethenkirche den Ruf eines «Mahnmals gegen den Ungeist der Zeit». Mit «Ungeist» sind die tiefgreifenden Veränderungen gemeint, die Basel ab Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte: Industrialisierung, Massengesellschaft, Säkularisierung. Die Kirche wirkte schon bald wie ein Fixpunkt des alteingesessenen, protestantisch-konservativen Basels. Und das nicht nur durch ihre neugotische Formensprache, sondern auch durch das Stifterpaar Christoph und Margaretha Merian-Burckhardt, das sich in einer Krypta unter dem Chor – die Führung bietet einen Augenschein vor Ort – bestatten liess. Die Mächtigkeit der Elisabethenkirche, die wie auf einer Pfalz stand, ist seit 1975 durch den Theaterbau verunklärt – und damit auch ihre seinerzeitige Bedeutung für die Fragen, wie eine Stadt und ihre Gesellschaft sich bewahren und erneuern sollen.
Foto: Offene Kirche Elisabethen, Stefan Holenstein