Denkmalpflege für die Musik

Führungen der Kantonalen Denkmalpflege 2021

Die Kantonale Denkmalpflege hat in den letzten zehn Jahren gleich mehrere Projekte begleitet, deren Ziel es war, neue Konzerträume zu schaffen oder bestehende historische Konzertsäle zu modernisieren. Basel ist dank der Gründung des Konservatoriums – später Musik-Akademie und heute Hochschule für Musik FHNW – durch Hans Huber 1905 eine Musikstadt geworden und geblieben. Mehrere heimische Orchester und zahlreiche Kammermusikensembles ermöglichen eine grosse künstlerische Vielfalt. Damit Musik stattfinden und aufgeführt werden kann, werden Konzertsäle benötigt. 1875/76 entstand der Musiksaal am Steinenberg, gefolgt vom 1903 erbauten Saal der Musik-Akademie und dem 1905 eingeweihten Hans Huber-Saal. Diese drei historischen Konzertsäle ermöglichen das Erlebnis von Hoch- und Spätromantik in zeitgenössischen Räumen.

Ihre Dispositionen sind aber klassisch und folgen dem akustisch bewährten «Schuhschachtelprinzip». Deshalb ist auch die Aufführung zeitgenössischer Musik in einmaliger akustischer Qualität garantiert. Die historischen Konzertsäle bieten ausserdem mit ihrer repräsentativen und sorgfältigen Innenraumgestaltung ein ästhetisches Erlebnis. Sie sind nicht nur Bühne für die Musizierenden, sondern auch für das Publikum.

Einen entscheidenden Mangel hatten die Basler Musiksäle: Es fehlten Proberäume. Eine glückliche Fügung ergab die Möglichkeit, zwei architekturgeschichtlich wertvolle Kirchenbauten entsprechend umzunutzen. Die Zukunft der First Church of Christ, Scientist (1935–1937) von Otto Rudolf Salvisberg und der Don Bosco-Kirche (1934–1937) von Hermann Baur konnte so gesichert werden.