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Die «Mohrhalde»: Hans Sandreuters Gesamtkunstwerk
7. September | 15:30 - 16:15
Eine Veranstaltung um 14:00 Uhr am 7. September 2024
Eine Veranstaltung um 15:30 Uhr am 7. September 2024
Führung: Henriette Hofmann und Meike Wolfschlag, Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt.
Der bedeutende Landschafts- und Figurenmaler Hans Sandreuter (1850–1901), der als der engste Schüler Arnold Böcklins gilt, liess sich 1897/98 nach eigenen Ideen vom Basler Architekten Emanuel La Roche ein Wohnhaus mit Atelier erbauen. Der zweigeschossige Baukörper unter flachem Walmdach vereinigt im vorderen Teil die Wohnräume, im hangseitigen Teil das Atelier und eine Loggia. Die reichen Dekorationen an den Fassaden und die Ausstattungen der Innenräume, die Sandreuter selbst entwarf und ausführte, zeugen von der damals in ganz Europa propagierten Aufwertung des Kunstgewerbes zur Dekorationskunst. Die Innenräume dekorierte Sandreuter in unterschiedlichsten Techniken, die Loggien mit figürlichen Wandmalereien. Möbel, Täfer und Türen versah er mit Flachschnitzereien und Beschlägen, sogar die Reliefkacheln der Öfen modellierte er selbst. Die Bedeutung des Bauwerks wurde erst 1984 erkannt und die vom Abbruch bedrohte «Mohrhalde» unter Denkmalschutz gestellt – als für die Schweiz seltenes Beispiel eines fast integral erhaltenen Künstlerhauses, hier in der Formensprache zwischen Späthistorismus und Jugendstil.
Foto: Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt, Klaus Spechtenhauser